Die Myxomatose, auch als Kaninchenpest bekannt, ist eine Viruserkrankung, die vor allem Kaninchen befällt. In diesem Jahr wurde das Virus erstmals allerdings auch bei Feldhasen in Nordrhein-Westfalen nachgewiesen, wo es sich seuchenartig verbreitet. Verursacht wird die Krankheit durch das Myxomavirus aus der Familie der Pockenviren. Das Virus wird durch stechende und saugende Insekten und Zecken sowie Körperflüssigkeiten übertragen. Die Inkubationszeit liegt zwischen drei und neun Tagen. Feldhasen weisen andere Krankheitssymptome als Kaninchen auf. Bei verendeten Hasen fielen besonders die knotigen Veränderungen an Maul, Nase, Genitalien und After auf, nicht jedoch die kaninchentypischen Schwellungen um Augen und Ohren. Ob es sich um eine neue Virusvariante handelt, die verstärkt Feldhasen befällt, wird derzeit untersucht.
Falls diese Hasen-Myxomatose nach Bayern gelangen würde, wäre dies eine erhebliche Gefahr für die hiesige Feldhasenpopulationen und würde einen Großteil der bayerischen Jäger betreffen. Daher sollte jeder Jäger in seinem Revier aufmerksam sein und verendete Tiere an die Veterinäruntersuchungsämter zur Untersuchung im Rahmen des BJV-Feldhasen-Monitoring schicken. Die Bejagung der Hasen sollte an die Zählergebnisse und die aktuelle Bestandslage angepasst werden. Falls die Myxomatose festgestellt wird, sollte auf eine Bejagung verzichtet werden, um die Population zu schützen. Dies gilt auch für bereits geplante Treibjagden! Zudem wird davor gewarnt, Schleppwild aus betroffenen oder unbekannten Gebieten einzuführen. Jäger und ihre Hunde dürfen keinesfalls zur Verbreitung des Virus beitragen.

Text: Laura Kreitl, Foto: fotohansel/stock.adobe.com