Anschuss-Schieben BJV

Hinführung und Sinnhaftigkeit von Einschießen

Der Sinn einer Anschuss-Scheibe ist sicherlich, zum An- oder Einschießen der Waffe optimale Bedingungen herzustellen, um hier möglichst wenig Zielfehler zu machen und damit bessere Streukreise zu ermöglichen. Insofern sollte die Anschuss-Scheibe einen möglichst guten Kontrast (Kontrollweiss) und Anhaltspunkte für den richtigen Haltepunkt liefern. Die Scheibe des BJV soll möglichst viele Kombinationen von Absehen und Vergrößerungen unterstützen. Dr. Werner Dondl, 2. Vorsitzender vom BJV-Fachausschuss für Digitalisierung und Informationstechnik, hat die Scheiben in den Grundzügen entwickelt. Mitgearbeitet haben insbesondere Gerhard Schröter, Martin Mühlbauer, Prof. Dr. Martin Moog sowie BJV-Schießreferent Max Peter v. Montgelas. Das vierblättrige BJV-Anschuss-Kleeblatt nach Gerhard Schröter mit weißem Zentralpunkt kann je nach Auge, Tageslicht und Absehen nützliche Dienste erweisen. Ebenso ermöglichen die unterschiedlichen Radialbereiche in weiß oder schwarz Anhaltemöglichkeiten für Leuchtpunkt, offene und Drückjagdvisierungen.

Bestmögliche Unterstützung verschiedener Absehen

Mitte Kleeblatt

Der weiße Punkt liefert einen guten Kontrast für Absehen 1 und hochvergrößernde, moderne Zielfernrohre mit Absehen in der 2. BE. Das Kleeblatt liefert hier wertvolle Unterstützung für Höhe und Seite.

Weiße Zone

Liefert Kontrollweiß für LP-Zielfernrohre in 1. BE – z.B. bei Zeiss Absehen 40 deckt der Punkt das Kleeblatt fast vollständig ab.

Großer Schwarzer Bereich

Für das Einschießen von Drückjagd-Gläsern ohne hohe Vergrößerung und offener Visierung. Kleinere Strukturen sind hier sehr schwer erkennbar.

Grauen Quadrate

Für das Einschießen von Drückjagd-Gläsern ohne hohe Vergrößerung und offener Visierung. Kleinere Strukturen sind hier sehr schwer erkennbar.

Gleichbleibender Haltepunkt

Wir möchten eine einfache Auswertung des 8cm Kreises (Kreis A) ermöglichen, ohne umzuschießen. Sehr viele Anwender schießen entweder auf Fleck ein, oder auf 4cm hoch (GEE). Deswegen findet man den Kreis A auch zweimal auf der Scheibe: Einmal zentriert, und einmal um 4cm nach oben verschoben. Deswegen: Einfach immer auf das Zentrum der Scheibe anhalten.

Metrisch und MOA

Bei Zielfernrohren sind zurzeit zwei Grundeinheiten für die Klick-Verstellung auf dem Markt:

Beim metrischen System entspricht ein Klick einem Zentimeter auf 100m. Manche Zielfernrohre (meist aus dem Militärbereich) oder auch Auswertungsprogramme bezeichnen das übrigens auch als eine “1/10 MIL” Verstellung – MIL steht hier für “Milli-Rad”, also ein Tausendstel des Kreisbogens – 1 MIL entsprechen auf 100m 10cm, 1/10MIL also 1cm.

Viele Zielfernrohr-Marken haben eine Verstellung auf Basis von MOA (Leupold, Meopta, DDOptics, z.T. Nightforce, March). Es ist sicher bekannt, dass speziell im amerikanischen Bereich MOA sehr beliebt sind, denn ein MOA entspricht (zufällig aber ziemlich genau) einem Zoll auf 100 Yards. Die Basiseinheit für einen Klick sind hier meist 1/4 MOA, also 7,3mm – und das ist genau die Basis des Rasters, was übrigens auch draufsteht. Präzisionszielfernrohre haben manchmal 1/8 MOA, Drückjagdgläser (Aimpoint!, Meopta) 1/2 MOA als Klick, hier ist also auch einfach umzurechnen. Somit ist es mit der MOA genauso wie mit der metrischen Scheibe möglich, einfach die Anzahl der Klicks für eine Korrektur abzuzählen, ohne umrechnen zu müssen.