Wildbret
Wildbret - natürlich regional!
Als Wildbret wird Fleisch von heimischen Wildtieren bezeichnet, die dem Jagdrecht unterliegen. Da die Tiere artgerecht in freier Wildbahn leben, gedeihen sie in Wald, Feld und Flur ohne große menschliche Einflussnahme wie Fütterung und Medikamenten-gabe. Die Tiere haben die Möglichkeit einer fast uneingeschränkten Bewegungsfreiheit sowie einer individuellen Nahrungsselektion. Einzig in den strengen Wintermonaten wird regional im Rahmen der sogenannten Notzeitfütterung zugefüttert, indem die Revierinhaber das auf jede Wildart genau abgestimmte Futter austeilen.
Durch eine waidgerechte Erlegung in ihrer natürlichen Umgebung erfahren die Tiere am Ende ihres Lebens kaum Stress und Angst wie es bei vielen Nutztieren oft der Fall ist.
Wildfleisch ist beim Verbraucher sehr beliebt, weil es extensiv erzeugt wird und in der Regel über kurze Wege frisch auf die Teller gelangt („farm-to-fork-Prinzip“ oder „from stable to the table“ der EU und Prinzip der Rückverfolgbarkeit im Sinn des Verbraucherschutzes).
„Wildbret aus Bayern“ als regionales, ethisch vertretbares und nachhaltig erzeugtes Produkt steht für eine gesicherte Herkunft, kurze Transportwege, erstklassige Frische und höchste Qualität. Der Verbraucher unterstützt mit Wild auf seinem Speiseplan die regionale und ökologische Erzeugung von Nahrungsmitteln.
Wildbret ist in aller Munde - oder doch (noch) nicht?

Noch immer ist erst nur ein kleiner Teil der Verbraucher auf den Wild-Geschmack gekommen. Damit sich das ändert, hat der Bayerische Jagdverband eine umfangreiche Wildbret-Broschüre kreiert, die für unsere Wildbretvermarkter und deren Kundschaft gleichermaßen bestimmt ist.
Machen Sie auf sich als Anbieter von Wildbret aufmerksam. Sie sind ein ausgewiesener „Wildbret-Fachmann“, machen Sie mit Ihrem Angebot von sich reden, werden Sie ein Botschafter für das wertvolle Lebensmittel Wild.
Mit dieser Broschüre bekommt auch Ihre Kundschaft einen umfassenden Einblick in die Produktion hochwertiger, regionaler und ethisch korrekt gewonnener Lebensmittel, getreu nach dem Motto „Vom Revier direkt auf den Teller“.
Erläutern Sie die Vorzüge der Direktvermarktung: Vom Erlegen des Wildes über den kurzen Transportweg bis hin zum Verbraucher. Gerade bei Neukunden oder bis dato noch „Wildbretunkundigen“ können Sie Fragen zu den Besonderheiten von heimischem Wild und den vielen Vorzügen von Wildbret sicher beantworten.
Damit Ihre Wildbretkunden auch gleich mit dem erworbenen Wildbret tolle Gerichte zaubern können, sind einige leicht und schnell nachzukochende, zu jeder Jahreszeit passende Rezepte in die BJV-Wildbret-Broschüre eingeflossen.
Danke, dass Sie sich für das bekannteste Produkt der Jagd, das Wildbret, stark machen! Wir wünschen Ihnen und Ihren Kunden einen guten Appetit!
Wildbrethygiene
Wildbrethygiene und Vermarktung
Die Wildbret-Hygiene umfasst sämtliche Maßnahmen, die erforderlich sind, um die Genusstauglichkeit von Wildbret aus Haar- und Federwild für den menschlichen Verzehr zu beurteilen. Dies ist von zentraler Bedeutung, um sowohl die Gesundheit der Verbraucher zu schützen als auch die Qualität des Wildfleischs zu gewährleisten.
Jäger, die Kleinwild wie freilebendes Federwild, Feldhasen oder Wildkaninchen sowie Großwild aus den Schalenwildarten erlegen, sind verpflichtet, sich gemäß den Anforderungen von EU-Vorgaben ausreichend zu schulen. Diese Schulung befähigt die Jäger dazu, gesundheitlich bedenkliche Merkmale am Wildkörper zu erkennen. Diese Erkenntnisse sind entscheidend für die anschließende amtliche Fleischuntersuchung, die letztlich die Genussfähigkeit des Wildbret bestimmt.
Hinsichtlich des Eigenverbrauchs, der Direktvermarktung oder des Wildhandels gelten unterschiedliche gesetzliche Regelungen. Diese Differenzierung ist wichtig, um den spezifischen Anforderungen und Rahmenbedingungen der verschiedenen Vermarktungswege gerecht zu werden.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die hygienischen Standards und Vermarktungsrichtlinien für Wildbret nicht nur für die Qualität des Produktes entscheidend sind, sondern auch für das Vertrauen der Verbraucher in die Sicherheit und Nachhaltigkeit des Wildfleischs.
Wildbret
Wildgenuss aus Jägerhand
Zweifellos ist die Jagd die natürlichste und nachhaltigste Art der Fleischbeschaffung.
Bayernweit sind es fast 70.000 Jägerinnen und Jäger, die dafür sorgen, dass das ganze Jahr über hochwertiges Wildbret auf unsere Teller gelangt. Neben dem Verbrauch im eigenen Haushalt vermarkten die Jägerinnen und Jäger als Lebensmittelunternehmer Wildbret überwiegend an Privatkunden. Der Wildgroßhandel macht nur einen geringen Prozentsatz der Wildbretvermarktung direkt an den Endverbraucher aus.
Die festgelegten Schuss- und Schonzeiten, welche sich am natürlichen Lebensrhythmus der jeweiligen Wildart orientieren, regeln, wann eine Wildart bejagt werden darf. Auf der Jagd werden alle Maßnahmen ergriffen, die ein hohes Maß an Tierschutz gewährleisten. Jäger sind gesetzlich dazu verpflichtet, ausschließlich qualitativ hochwertiges und gesundheitlich unbedenkliches Wildbret anzubieten. Wild wird direkt vom Jäger entweder komplett oder portioniert abgegeben; oftmals kann der Jäger das Zerlegen auch vermitteln. Daneben ist Wildbret im Wildhandel und in immer mehr Metzgereien erhältlich.
Sie sind auf der Suche nach Bezugsquellen für frisches Wildbret aus Ihrer Region? Konkrete Ansprechpartner, z. B. den Jäger aus Ihrem Ort, finden Sie auf:
Radiocäsium
Wildbret und Radiocäsium
Dichtes Netz an Messstationen in ganz Bayern – Der BJV kontrolliert seit Tschernobyl Wildbret
Wie langlebig die Folgen atomarer Katastrophen sind, zeigt das Reaktorunglück von Tschernobyl. In den Fallout-Gebieten ist Schwarzwild noch immer belastet. Um sicherzustellen, dass nur einwandfreies Wildbret auf den Teller des Verbrauchers kommt, hat der BJV ein flächendeckendes Netz von Messstationen in ganz Bayern aufgebaut. Dort wird das Fleisch von Schwarzwild kontrolliert, bevor es in den Handel kommt. Für diese Kontrolle stehen in Bayern als einzigem Bundesland 130 dezentrale Messstationen zur Verfügung.
Die Messstationen werden vom BJV mit seinen Kreisgruppen in Eigenregie unterhalten. Fleisch, das mit mehr als 600 Becquerel pro Kilo belastet ist, muss nach den strengen deutschen und europäischen Fleischhygienerichtlinien vernichtet werden. Es ist zum Verzehr nicht mehr geeignet.
Auch mehr als 30 Jahre nach Tschernobyl noch keine Entwarnung
Über 30 Jahre nach Tschernobyl kann in einigen Teilen Bayerns beim Schwarzwild immer noch keine Entwarnung gegeben werden. Zu den belasteten Fallout-Gebieten gehören das Voralpenland, Teile Schwabens und der Bayerische Wald.
Die Belastung bei Wildschweinen ist hauptsächlich darauf zurückzführen, dass sie sich von Hirschtrüffeln und Maronenröhrlingen ernähren, die als Radionuklidsammler gelten, das heißt, diese Pilze reichern strahlendes Cäsium 137 stärker an als andere Pilze.
Mehr Informationen gibt auch das Bayerische Landesamt für Umwelt und Verbraucherschutz.
Für über dem Grenzwert verstrahltes Wildbret kann eine Ausgleichszahlung beim Bundesverwaltungsamt beantragt werden.