Monitoring großer Beutegreifer
Jäger sind prädestiniert, die Ausbreitung großer Beutegreifer und ihre Expansionsbewegungen zu dokumentieren, da sie regelmäßig in Wald und Feld unterwegs sind, Wissen über lokale Lebensräume mitbringen und über die nötigen Kenntnisse verfügen, Hinweise auf das Vorkommen von großen Beutegreifern zu erkennen. Daher bietet der Bayerische Jagdverband Jägern verschiedene Möglichkeiten an, sich am Monitoring großer Beutegreifer zu beteiligen.
Einen Schwerpunkt legt der BJV hierbei auf das Monitoring der Populationsentwicklung des Luchses. Alle Jäger sind aufgerufen, das BJV-Monitoring aktiv zu unterstützen und so einen entscheidenden Beitrag zu leisten, lokale Vorkommen zu bestätigen, Reproduktionen nachzuweisen und die Verbreitung des Luchses in Bayern zu dokumentieren.
Zufallsbeobachtungen
Sie haben einen Luchs mit einer Ihrer Wildkameras fotografiert oder eine große, katzenartige Fährte gefunden? Dokumentieren Sie präzise Ihre Funde (siehe SCALP-Kriterien) und setzen Sie sich mit uns in Verbindung!
Erstellte Dokumentationen von Hinweisen auf große Beutegreifer können Sie uns über die E-Mail gr.beutegreifer@jagd-bayern.de zukommen lassen. Wir beurteilen daraufhin das von Ihnen eingesandte Material und geben Ihnen Rückmeldung. Bei Fragen zur Dokumentation kontaktieren Sie gern unsere Fachreferentin für große Beutegreifer.
Monitoring
Opportunistisches Monitoring
Vielleicht vermuten Sie, dass ein Luchs durch Ihr Revier streift und möchten bewusst einen Fotofallenstandort auswählen, um den entsprechenden Nachweis zu erbringen? Oder sie möchten die Reproduktion eines Luchses nachweisen? Kontaktieren Sie uns, damit wir Sie beim weiteren Vorgehen beraten und unterstützen können! Melden Sie sich gern bei unserer Fachreferentin für große Beutegreifer.
Monitoring
Risse von großen Beutegreifern
Risse sind für das Monitoring besonders wertvoll, da anhand des Speichels, den der Rissverursacher am Stück zurücklässt, eine DNA-Analyse durchgeführt werden kann, um die Anwesenheit von großen Beutegreifern am Riss nachzuweisen. Je frischer der Riss und je fachgerechter die Probenentnahme und -lagerung, desto wahrscheinlicher ist es, dass die DNA-Analyse wie gewünscht funktioniert. DNA-Analysen sind beispielsweise auch anhand von Haarproben oder Losung möglich.
Luchs
Falls es sich bei Ihrem Fund höchstwahrscheinlich um den Riss eines Luchses handelt, haben Sie die Möglichkeit einen unserer speziell auf die Beurteilung von Luchsrissen geschulten Luchsberater zu kontaktieren. Dieser wird mit Ihnen das weitere Vorgehen erläutern und ggf. einen Termin zur Begutachtung des gefundenen Stücks vereinbaren sowie die Dokumentation des Risses durchführen. Die Dokumentation wird uns daraufhin über die E-Mail-Adresse gr.beutegreifer@jagd-bayern zur Beurteilung zugesandt. Außerdem bietet der BJV dem Inhaber des Reviers, in dem ein bestätigter Luchsriss gefunden wurde, die Möglichkeit, eine Meldeprämie zu beantragen. Zum Luchsmeldeformular
Wolf
Falls es sich bei Ihrem Fund höchstwahrscheinlich um einen Wolfsriss handelt, haben Sie die Möglichkeit, direkt die E-Mail wolfsriss@jagd-bayern.de zu nutzen, um Ihre Fotodokumentation dem renommierten Wolfsexperten Michael Ohlhoff zukommen zu lassen. Michael Ohlhoff ist Wolfsberater des niedersächsischen Umweltministeriums, akademischer Jagdwirt und Revierhegemeister.
Informationen zur Organisation des derzeitigen Wolfsmonitorings und des Wolfmanagements in Bayern können Sie dem 2019 veröffentlichten „Aktionsplan Wolf“ der Bayerischen Staatsregierung entnehmen. Bisher werden jagdliche Belange in Bezug auf die Rückkehr des Wolfes trotz mehrfachen Einwirkungen des BJV nicht im Plan berücksichtigt. Der BJV wird sich weiterhin für ein Wolfsmanagement einsetzen, dass jagdliche Interessen mit einbezieht und fordert, das Wolfsmonitoring dem BJV zu übertragen. Weitere Informationen hierzu finden Sie in unserem „Positionspapier Große Beutegreifer“.
Monitoring
Interesse am Monitoring?
Falls Sie Interesse haben, sich näher mit dem Thema Monitoring von großen Beutegreifern zu beschäftigen, bietet der BJV Ihnen mehrere Möglichkeiten, sich näher zu informieren. Basisinformationen zur Dokumentation von Hinweisen finden Sie auf der Seite SCALP-Kriterien zur Seite. Außerdem bietet der BJV Schulungen zum Thema an. Momentan besteht die Möglichkeit die „Qualifizierungsschulung Wolf“ zu besuchen, in welcher die Grundlagen des Monitorings und der Dokumentation von Funden besprochen werden. Bei generellem Interesse am Monitoring von großen Beutegreifern oder anderen Wildtieren, weiterführenden Schulungen zum Thema und Fragen zur Dokumentation von Funden, kontaktieren Sie uns gern!