Technik

Technik und Methoden

Zahlreiche Methoden und Techniken sind zur Wildtierrettung bekannt und am Markt verfügbar, die Beschreibung der nachfolgenden Maßnahmen entsprechen dem Stand des Wissens. Für den erfolgreichen Einsatz der Maßnahmen gibt es kein Patentrezept, es ist immer im Einzelfall zu entscheiden, welche Maßnahme ergriffen werden soll.

Viele der Maßnahmen sind miteinander kombinierbar, so kann man das Aufstellen von Wildscheuchen mit der Mähtechnik verbinden.

Falls trotz der durchgeführten Maßnahmen ein Wildtier vermäht wurde, muss die Mahd unterbrochen werden. Bevor weiter gemäht werden kann, muss laut aktueller Rechtsprechung, zusätzliche Maßnahmen ergriffen werden zur Wildtierrettung, oder auch die Mähtechnik geändert werden, wie z.B. von Innen nach Außen gemäht werden. Es ist empfehlenswert solch einen Fall im Vorfeld zu bedenken.

Mahd Technik:

Nach Änderung des Bayerischen Naturschutzgesetzes ist es verboten, bei der Mahd auf Grünlandflächen ab 1 ha von außen nach innen zu mähen. Davon unberührt bleibt stark hängiges Gelände. Zur Umsetzung stehen verschiedene Mahd Techniken zur Verfügung (siehe Abbildungen ALB-Beratungsblatt laf2/2020 Mäh-Knigge). Das Verfahren muss jeweils an die spezifische Fläche angepasst werden.

  • Größere Schläge nicht auf einmal mähen, sondern in Abschnitten
  • Fahrgeschwindigkeit verringern

Vergrämung:

  • Durch Begehen der Fläche
  • Mit Personen und geeigneten Hunden
  • Mit akustischen Wildretter am Mähwerk (Einsatz während der Mahd)
  • Mit selbstgebauter Scheuche (z.B. Plastiksack mit Pflock)
  • Mit Wildscheuchen (verschiedene Modelle, meist optisch und akustische Vergrämung)
  • Durch Verstänkern (z.B. Behälter mit Buttersäure)
  • Durch Anmähen der Vorbeete (1-2 Mähbreiten das Vorbeet mähen, siehe Mäh-Knigge Abbildungen)

Das Vergrämen ein bis (zwei) Tag€ vor der Mahd durchführen, da bei früherer Durchführung ein Gewöhnungseffekt eintreten kann.

Schnittzeitpunkt:

  • Zu einem möglichst frühen Zeitpunkt mähen (bei Ähren- und Rispenschieber der Hauptbestandsbildner), Bestand kurzhalten
    • Geringe Wahrscheinlichkeit, dass Rehkitze in der Fläche gesetzt werden
  • Zu einem möglichst späten Zeitpunkt Mähen
    • Ab ca. Mitte Juli – Brutzeiten beachten
  • Früher erster Schnitt – später zweiter Schnitt – 7 bis 8 Wochen Abstand zwischen den beiden ersten Schnitten. Werden beim ersten Schnitt Gelege von Bodenbrütern zerstört, haben diese die Möglichkeit, ein Zweitgelege auszubrüten.

Mähverfahren:

  • Aufbereiter nur im Bedarfsfall einsetzen
  • Mähen vor / nach dem täglichen Bienenflug

Absuchen:

  • Durch Begehen der Fläche
  • Mit Jäger und brauchbarem Hund
  • Mit Drohne und Wärmebildkamera
  • Mit tragbaren Thermografie-Geräten

Mahd kurz nach fachgerechter Sicherung des Jungwildes notwendig