Zur Wolfsabwehr – Guter Wolf, böser Hirsch

Zur Wolfsabwehr – Guter Wolf, böser Hirsch

Der Bayerische Jagdverband warnt davor, die Wildtiere gegeneinander auszuspielen. „Selbstverständlich steht der Bayerische Jagdverband hinter der geltenden Rechtslage, den absoluten Schutz des Wolfes“ betont Prof. Dr. Jürgen Vocke, Präsident des Bayerischen Jagdverbandes.

Wolf, Foto: BJV

Feldkirchen, 24.11.2017 Der Bayerische Jagdverband warnt davor, die Wildtiere gegeneinander auszuspielen. „Selbstverständlich steht der Bayerische Jagdverband hinter der geltenden Rechtslage, den absoluten Schutz des Wolfes“ betont Prof. Dr. Jürgen Vocke, Präsident des Bayerischen Jagdverbandes. „Aber es kann nicht sein, dass die eine Tierart über die Maßen willkommen ist, während unsere heimischen Wildtiere, wie der Hirsch oder das Reh, nur noch als Schädlinge gesehen und dem Raubtier sozusagen zum Fraß vorgeworfen werden.“ Denn auch Reh und Hirsch haben ein Jahrtausende altes Lebensrecht hier bei uns, so Vocke, und sind ein Stück Heimat, das wir erhalten müssen.

Kritisch sieht der BJV-Präsident auch die Forderung nach einem flächendeckenden Herdenschutz durch Zäune, wie ihn Naturschutzverbände und Landwirte verlangen. Wichtig ist es seiner Meinung nach, dabei auch immer an die Folgen zu denken. Denn viele tausende Kilometer Zäune in der Landschaft – das gilt vor allem für die Bergregionen – liefern für das Tourismusland Bayern sicher nicht die richtigen Impulse. Auch die Forderung nach so genannten Herdenschutzhunden ist bedenklich, weil sie vor allem für Wanderer und Spaziergänger gefährlich werden können.

Schadensersatz nicht nur für Landwirte

„Es kann auch nicht sein“, mahnt Präsident Vocke, „dass beim Thema Schadensersatz immer nur von den Landwirten die Rede ist. Wer bezahlt etwa die Wildschäden, die entstehen, weil sich das Wild wegen des Wolfes nicht mehr ins Offenland traut und dadurch der Verbiss in den Wäldern deutlich erhöht wird?“ Warum, so heißt es im Bayerischen Jagdverband, sollen dafür allein die privaten Jäger aufkommen, während es für alle anderen Schäden vom Staat einen Ausgleich gibt? Präsident Vocke gibt zu bedenken, dass unter solchen Bedingungen Reviere, in denen der Wolf heimisch wird, kaum mehr einen Jagdpächter finden werden.

Hintergrund:

Der Wolf ist nach Deutschland zurückgekommen. 60 Rudel wurden bisher wissenschaftlich nachgewiesen, Tendenz steigend. In sieben Bundesländern ist der Wolf mittlerweile heimisch, auch nach Bayern ist er zurückgekehrt. Derzeit unterliegt der Wolf in Deutschland nicht dem Jagdrecht, er steht unter absolutem Schutz. Wie mit dem großen Beutegreifer umzugehen ist, erhitzt die Gemüter. Die Landwirte fürchten um Ihre Weidetiere und fordern die Bejagung des Wolfs, den Umwelt- und Naturschutzverbänden geht der Schutz nicht weit genug. Beide Seiten fordern einen flächendeckenden Herdenschutz.

Dateien:
Rumaenien035.jpg
PM_Wolfsabwehr_geh.pdf

Ansprechpartner für Pressefragen

Thomas Schreder, Pressesprecher
Tel. 089 / 990 234 77
E-Mail: t.schreder@jagd-bayern.de

Dr. Gertrud Helm, Referentin für Öffentlichkeitsarbeit und Presse
Tel. 089 / 990 234 38
E-Mail: gertrud.helm@jagd-bayern.de

Besuchen Sie uns auf Facebook Kontaktieren Sie uns Bayerischer Jagdverband auf Instagram