„TAG DES ROTWILDES“ in Bad Orb

Wir wissen alles – warum tun wir nichts?

Der „TAG DES ROTWILDES“ in Bad Orb, eine gemeinsame Veranstaltung des Bayerischen Jagdverbandes mit dem Landesjagdverband Hessen machte es öffentlich: Die genetischen Studien an der Justus-Liebig-Universität, vorgestellt von Prof Dr. Dr. Gerald Reiner und Julian Laumaier, weisen ein eindeutiges genetisches Problem des Rotwildes nach. Und es ist längst kein Problemchen mehr, sondern inzwischen ein ausgewachsenes Desaster, das insbesondere die süddeutschen Rotwildbestände an den Rand des Überlebens bringen wird. Tragisch dabei ist, dass das Rotwild bereits seit Jahrzehnten gut erforscht wäre. „Die genetische Situation des Rotwildes hat sich seit unseren ersten Untersuchungen in den 1980er Jahren stetig verschlechtert”, so Prof. Dr. Dr.  Sven Herzog von der TU Dresden. Doch daraus wurden keine Konsequenzen gezogen. Die Rotwildgebiete führen zu einer Verinselung und daraus resultierend zu genetischer Verarmung. Dabei wüsste man seit Jahrzehnten um die Möglichkeiten der ökologischen Vernetzung. Prof Dr. Friedrich Reimoser zeigte am Beispiel der wildöko­logischen Raumplanung Österreichs auf, wie es mit einem gesunden Wildbestand in unserer Kulturlandschaft funktionieren kann. Auch Michael Petrak, der 30 Jahre lang Leiter der Forschungsstelle für Jagdkunde und Wildschadenverhütung des Landes Nordrhein-Westfalen war, stellte ein Instrument vor, welches seit Jahrzehnten bekannt ist: Hegegemeinschaften als Instrument zum revierübergreifenden Wildtiermanagement.

Summa summarum lässt sich feststellen, dass die zunehmenden Deformationen schon lange kein Problem der Wissenschaft mehr sind. Sie sind ein Problem der Politik, die an Gesetzen festhält, welche wildbiologisch längst überholt sind. „Die Politik muss jetzt etwas unternehmen, damit auch unsere Enkel und Urenkel noch Rotwild in Deutschland erleben können.“ sagt BJV-Präsident Ernst Weidenbusch. Der Bayerische Jagdverband und die Landes-Jagdverbände Baden-Württemberg und Hessen haben mit ihren Symposien eindrucksvoll bewiesen, dass eine länder­über­greifende Zusammenarbeit funktionieren kann. Nun ist es an der Politik, zu zeigen, dass auch die Landesregierungen in einer solch wichtigen Sache zusammenarbeiten können.

PM/BJV, Abdruck honorarfrei

Pressemitteilung Tag des Rotwildes (PDF-Datei)

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