Psssst! – Natur im Wochenbett

Psssst! – Natur im Wochenbett

Unsere Natur wird jedes Frühjahr zur Kinderstube. Von Ende April bis Anfang Juni erreichen die Brut- und Setzzeiten in Feld und Wald ihren Höhepunkt. Der Bayerische Jagdverband warnt vor falscher Tierliebe. Alleinsein bedeutet Sicherheit.

Feldkirchen, 16. April 2018 (gh): Während die Jungtiere von Fuchs und Wildschwein, Stockente und Hase bereits erste Gehversuche wagen, erwarten die Jäger in den nächsten Wochen die ersten Rehkitze im Revier. Manchmal liegt die Kinderstube unserer Wildtiere an viel begangenen Wegen oder in unmittelbarer Nähe zu Ortschaften.

Jungtiere bitte nicht anfassen!

Da heißt es, Abstand halten. Der kleine Hase in der Wiese oder das einsame Kitz im Dickicht wecken bei vielen Menschen Beschützerinstinkt. Doch Prof. Dr. Jürgen Vocke, Präsident des Bayerischen Jagdverbandes, warnt: „Allein ist nicht gleich verwaist. Die Jungtiere ducken sich ins Gras oder auf den Boden und tarnen sich so vor ihren Fressfeinden.

Widltiere sind keine „Rabenmütter“

Rehkitze und kleine Hasen kommen nahezu ohne eigenen Körpergeruch auf die Welt. Tiermütter, die das Leben ihres Nachwuchses schützen wollen, legen die Kleinen daher in Wiesen oder im Wald ab und suchen es nur zum Füttern auf, um das Versteck durch ihre eigene Witterung nicht an Fressfeinde wie Fuchs und Marder, Dachs oder Greifvorgel zu verraten.

Rücksichtsvoll in der Natur

Von Dackel bis Dobermann – Hunde haben einen natürlichen Jagdinstinkt. Deshalb appelliert BJV-Präsident Vocke an das Verantwortungsbewusstsein der Haustierbesitzer: „Bleiben Sie in der Brut- und Setzzeit grundsätzlich auf den ausgewiesenen Wegen und führen sie ihre Vierbeiner an der Leine, wenn sie nicht auf Ruf oder Pfiff reagieren. Denn die Jungtiere sind trotz guter Tarnung freilaufenden Hunden schutzlos ausgeliefert und bieten eine leichte Beute.“ Auch für die werdenden Muttertiere besteht Gefahr. Unmittelbar vor der Geburt sind sie stressempfindlich. Ein frei laufender Hund kann eine Rehgeis über die Straße hetzen und so einen Wildunfall provozieren oder auch eine Fehlgeburt verursachen.

Vorsicht bei Wildschweinen

Besonders vorsichtig sollten Sie sein, wenn sie beim Spazierengehen einer Bache mit Nachwuchs begegnen. Wildschweine sind wehrhaft und verteidigen ihre Frischlinge. Hunde, die sich zu nah an den Nachwuchs wagen, können schwer verletzt werden.

Ansprechpartner für Pressefragen

Thomas Schreder, Pressesprecher
Tel. 089 / 990 234 77
E-Mail: t.schreder@jagd-bayern.de

Dr. Gertrud Helm, Referentin für Öffentlichkeitsarbeit und Presse
Tel. 089 / 990 234 38
E-Mail: gertrud.helm@jagd-bayern.de

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