Hasenpest – Vorsicht ja, aber kein Grund zur Panik

Hasenpest – Vorsicht ja, aber kein Grund zur Panik

Die Hasenpest, manchmal auch Nasenpest genannt, wird in unregelmäßigen Abständen immer wieder nachgewiesen. Auch der Mensch kann erkranken, Hygienemaßnahmen mindern jedoch das Risiko der Ansteckung.

Im Landkreis Würzburg ist an einem toten Feldhasen die Hasenpest nachgewiesen worden. Die Tularämie – so der Fachausdruck – tritt in unregelmäßigen Abständen immer wieder in Bayern auf. Meistens werden verendete Feldhasen gefunden und zur Untersuchung eingeschickt. Im Labor wird die Krankheit dann bestätigt.

Der Erreger – ein weit verbreitetes Bakterium bei wildlebenden Tieren

Die Hasenpest – der Erreger ist das Bakterium Francisella tularensis – befällt vor allem freilebende Nagetiere und so genannte Hasenartige, also Hasen und Kaninchen. Die infizierten Tiere bekommen in kürzester Zeit hohes Fieber, das mit Abmagerung, Schwäche und Apathie einhergeht. Nicht selten verändern die infizierten Tiere das Fluchtverhalten. Sie sind so entkräftet, dass sie ihre natürliche Scheu verlieren. Bei Nagetieren und Hasenartigen kann die Krankheit einen seuchenartigen Verlauf nehmen mit hoher Sterblichkeit.

Auch der Mensch kann sich anstecken

Problematisch ist die Tularämie aber vor allem dadurch, dass sie zu den Zoonosen zählt, also zu den Krankheiten, die vom Tier auf den Menschen übertragen werden können. Der Mensch kann sich über intensiven Kontakt mit kranken Tieren, beim Aufbrechen und Abbalgen von erlegtem Wild und durch den Verzehr von ungenügend erhitztem Wildbret anstecken.

Jäger haben deshalb ein höheres Infektionsrisiko, das heißt, die Hasenpest ist quasi eine Berufskrankheit von Jägern.

So minimieren Sie das Risiko

„Es besteht kein Grund zur Panik und zur Hysterie“, betont Prof. Dr. Jürgen Vocke, Präsident des Bayerischen Jagdverbandes. „Es sind nur wenige Erkrankungsfälle beim Menschen bekannt.“ Nach Daten des Robert-Kochinstituts, sind in Deutschland in den letzten Jahren zwischen 20 und 30 Fälle, in Bayern 3 bis 4 Fälle pro Jahr aufgetreten. Präsident Vocke: „Wichtig ist eine vernünftige Vorsicht, vor allem in Gebieten, in denen der Erreger häufiger auftritt. Wenn alle hygienischen und vor allem fleischhygienischen Grundsätze beachtet werden, wird das Infektionsrisiko minimiert.“

Vorsicht bietet besten Schutz

Verhaltensauffällige oder verendete Tiere sollten in jedem Fall nur mit Handschuhen angefasst werden. Beim Abbalgen – also beim Abziehen des Fells – empfiehlt der BJV zusätzlich einen Mundschutz. Beim Auftreten erster Krankheitsanzeichen, wie Fieber, Husten, Kopf- und Gliederschmerzen, sollte umgehend ein Arzt aufgesucht werden. Die Krankheit ist mit Antibiotika gut zu behandeln.

Vorbeugen mit der „Hasenapotheke“

Hasen sind generell sehr krankheitsanfällig. Um sie gesund zu erhalten und Krankheiten wie der Hasenpest vorzubeugen, helfen von Jägern und Bauern entwickelte Kräuter- und Kleemischungen, die so genannte Hasenapotheke. Sie werden auf Wildackerflächen, an Wald- und Wegrändern und auf Streifen zwischen den Ackerkulturen ausgesät und schaffen so optimale Lebensraumbedingungen für eine gesunde Hasenpopulation.

Ansprechpartner für Pressefragen

Thomas Schreder, Pressesprecher
Tel. 089 / 990 234 77
E-Mail: t.schreder@jagd-bayern.de

Dr. Gertrud Helm, Referentin für Öffentlichkeitsarbeit und Presse
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