Auswilderung erfolgt: Schweizer Steinböcke unterstützen Bestand an Benediktenwand

Das Steinwild ist eine beeindruckende Wildart, die in den Alpen schon viele tausende Jahre beheimatet ist. Die Tiere wurden bis ins 18.  Jahrhundert  mystisch  verklärt,  was  dazu  führte,  dass  neben  dem  Wildbret  als Nahrungsmittel fast alle Körperteile gegen verschiedene Krankheiten verwendet wurden. Anfang des 19. Jahrhunderts war der Steinbock im gesamten Alpenraum bis auf etwa 100 Tiere im italienischen Gran Paradiso ausgerottet. Die Schweizer haben erste Schutzmaßnahmen getroffen: der Gressoneyer Förster Josef Zumstein und der Naturkundler Albert Girtanner konnten 1820 die Behörden dazu bewegen, die letzten Steinböcke im Gran Paradiso zu schützen. Von dort aus starteten erfolgreiche Wiederbesiedlungen. Alle heute existierenden Alpensteinböcke stammen von diesen ca. 100 Tieren ab.

Erste Ansiedlung 1959

1959 kam der erste Tiroler Alpensteinbock von selbst in das Benediktenwandgebiet. Er hielt sich dort länger auf und fühlte sich offenbar wohl. Das führte zu weiteren Aussetzungen in den Jahren 1967, 1970 und 1971. Die heutige Steinwildkolonie an der Benediktenwand stammt im Wesentlichen von sechs „Gründertieren“ ab. Die örtlichen Jäger und Förster haben sich mit großem Einsatz um die Kolonie gekümmert, regelmäßige Zählungen durchgeführt und auch wissenschaftliche Untersuchungen veranlasst. Zuletzt 2019 wurde festgestellt, dass der Inzuchtgrad in der Benediktenwandkolonie im Vergleich anderer Kolonien am höchsten ist. Der Kreisjagdverband Bad Tölz     e.V.     und     die Arbeitsgruppe Steinwild der Hochwildhegegemeinschaft Isarwinkel haben daher 2020 ein Projekt zur Reduktion der Inzucht in der bestehenden Steinwildkolonie in Angriff genommen und setzen jetzt Tiere aus den Steinwild-Populationen Mischabel und Weisshorn im Oberwallis an der Benediktenwand aus.

Das Projekt findet mit Beteiligung und dem ausdrücklichen Einverständnis der betroffenen Jagdpächter und Grundstückseigentümer statt. Die Kosten für das Projekt werden aus Mitteln der Jagdabgabe vom Bayerischen Jagdverband gefördert sowie mit freiwilligen Spenden finanziert.

Weiterführende Informationen entnehmen Sie bitte der Pressemitteilung

 

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