ASP: Ausbruch in Hessen

Im Landkreis Groß-Gerau, Stadt Rüsselsheim, etwa 40 Kilometer von der bayerischen Grenze entfernt, ist die Afrikanische Schweinepest (ASP) ausgebrochen. Wie der Landesjagdverband Hessen am 15. Juni 2024 mitteilte, wurde ein Stück Schwarzwild positiv auf die Tierseuche untersucht. Der LJV Hessen beruft sich dabei auf die Veterinärbehörde des Landkreises Groß-Gerau. Das Stück Schwarzwild wurde laut unseren Informationen krank durch einen Jäger erlegt, bei der anschließenden Beprobung wurde das Stück durch zwei verschiedene Institute auf das für Menschen ungefährliche Virus positiv getestet.
Weitere tot gefundene Stücke Schwarzwild wurden negativ auf ASP getestet.

Das Hessische Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt, Weinbau, Forsten, Jagd und Heimat teilte in einer Pressemitteilung weitere Details mit. Um den Fundort, nahe Rüsselsheim, herum wurde demnach in einem Radius von zirka 15 Kilometern eine sogenannte Restriktionszone eingerichtet. Kreise, die in diesem Radius liegen, arbeiten gerade an Allgemeinverfügungen, die unter anderem das Verbringen von Schweinen und deren Haltung, sowie den Umgang mit tierischen Produkten und das Ausbringungen von Gülle regeln. Das generelle Jagdverbot in der besagten Zone solle dazu führen, Wildschweine nicht aufzuschrecken. Zudem sei die Suche nach möglichen Kadavern im Umkreis der Fundstelle inzwischen bereits angelaufen. Betroffen von der Restriktionszone sind laut Ministerium neben dem Landkreis Groß-Gerau der Main-Taunus-Kreis, Darmstadt-Dieburg, Offenbach-Land sowie die Städte Frankfurt und Wiesbaden. Zudem liegen auch im benachbarten Rheinland-Pfalz der Landkreis Mainz-Bingen und die Stadt Mainz in dem Radius von 15 Kilometern. Bayern und Baden-Württemberg sind bislang nicht von den Zonen betroffen.

Bayern verstärkt Schutzmaßnahmen

Nach dem bestätigten ASP-Ausbruch in Hessen, hat sich auch der zuständige Bayerische Umweltminister Thorsten Glauber zu Wort gemeldet: “Wir tun alles, um Bayern bestmöglich vor der Afrikanischen Schweinepest zu schützen. Die Präventionsmaßnahmen gegen die Afrikanische Schweinepest laufen in Bayern seit Jahren auf Hochtouren und werden auf Grund der neuen Lage situativ angepasst. Die Behörden beobachten die Situation genau und stehen im engen Austausch mit den anderen Bundesländern. Insbesondere das Monitoring bei erlegten Wildschweinen im Grenzgebiet zu Hessen wird massiv intensiviert.”

Laut einer Pressemitteilung soll die Schwarzwildprämie auch in der Grenzregion zu Hessen auf 100 Euro pro Stück erhöht werden. Zudem habe man Hessen auch die Bayerische Kadaversuchhundestaffel zur Verfügung gestellt, um mögliches Fallwild zu finden.

Grenznahe Landkreise müssen jedes Wildschwein beproben

In den vier bayerischen Landkreisen, die an Hessen grenzen muss künftig jedes Stück auf die Afrikanische Schweinepest untersucht werden. Grund ist der ASP-Ausbruch in Hessen. Konkret geht es um die Landkreise Bad Kissingen, Main-Spessart, Aschaffenburg, Miltenberg. Egal ob es jagdlich erlegte Stücke sind, Fall- oder Unfallwild – jedes Stück muss beprobt werden und die Probe wird vom örtlichen Veterinäramt untersucht. Erst nach einer Freigabe durch das Veterinäramt, also einem negativen Befund auf ASP, darf das Stück weiter verarbeitet (erlegte Stücke) oder entsorgt (Fall- bzw. Unfallwild) werden. Dies gab das Bayerische Umweltministerium gestern Nachmittag bekannt. Die entsprechenden Landkreise werden Allgemeinverfügungen erlassen. Im Gespräch mit dem Bayerischen Jagdverband versprach das Ministerium, die Abläufe möglichst unbürokratisch zu halten. Zudem hat man zugesagt, dass die für die Untersuchungen anfallenden Kosten durch das Ministerium übernommen werden, die Probenuntersuchung nicht länger als 48 Stunden dauert und dass für die entsprechenden Kühlmöglichkeiten gesorgt werden würde.
Der Aufbruch der Stücke in den jeweiligen Landkreisen muss aus seuchenrechtlichen Gründen zwingend zur Konfiskatsammelstelle gebracht werden.

In Hessen laufen währenddessen die Maßnahmen an. So ist ein erster Zaun um die Kernzone gezogen worden. Die Fallwildsuche mit Kadaversuchhunden läuft bereits. Aktuell wurden keine weiteren von der ASP betroffenen Stücke gefunden.

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