Forstliches Gutachten: BJV sieht keine jagdliche Relevanz

Weg vom alleinigen Fokus auf Verbiss: Der Bayerische Jagdverband bekräftigt seine Forderung nach einer kompletten Überarbeitung und Neugestaltung des forstlichen Gutachtens. Nach Ansicht des Verbandes ist es in der bestehenden Form als alleinige Grundlage für die Erstellung einer Abschussplanung ungeeignet und kann somit keine jagdliche Relevanz haben. Nötig wäre stattdessen eine konstruktive Zusammenarbeit der jeweiligen Revierpächter mit Waldbauern und Förstern im Dialogverfahren.

Diese Einschätzung haben namhafte Experten wie Professor Dr. Friedrich Reimoser von der Universität für Bodenkultur Wien, Robin Sandfort, MSc, und Dr. Rudi Suchant von der FVA Freiburg beim Rehwildsymposium des BJV am Wochenende in Freising bestätigt. Nötig wäre bei der derzeit laufenden Erhebung eine genauere Ursachenanalyse bei festgestellten Problemen und eine ganzheitlichere Betrachtung. So müssen nach Ansicht des BJV waldbauliche Faktoren wie Licht, Aufwuchsdichte und bereits gesicherte Verjüngung explizit und direkt in die Begutachtung mit einfließen. Gleiches gilt für die Faktoren, die das Wild maßgeblich beeinflussen, wie vorhandene Lebensräume, Äsungsangebot und Störungen. Auch muss nach Einschätzung des BJV sichergestellt werden, dass Verbisserhebungen immer
durch Augenschein im Revier festgehalten werden. Dies ist aktuell nicht immer gegeben.

Dazu BJV-Präsident Ernst Weidenbusch:
„Die Formel viel Verbiss heißt zu viel Rehwild, Rotwild oder Gamswild springt zu kurz und wird der tatsächlichen Situation nicht gerecht. Kluger Waldumbau funktioniert nur mit der Motorsäge und der Büchse. Für uns steht fest: Rehwild, Rotwild und Gamswild sind keine Schädlinge. Wir wollen Wald mit Wild und sorgen für Lebensräume auch außerhalb des Waldes. Deshalb bieten wir Waldbauern und Förstern dazu Gespräche an.“

Pressemitteilung Forstliches Gutachten (PDF-Datei)

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